Chronik der Firma Grasl!

 
 
 

1963

Gründung des Einzelunternehmens Otto Grasl Drucklufttechnik in unserer Garage
Pneumatische Mehrstellungszylinder und Steuerungen für die Lüftung von Glashäusern
Pneumatische Fensteröffner für Lichtkuppeln und Lichtbänder und Handhebelventile

1964

Der erste Mitarbeiter wird eingestellt (20-7-1964)
Otto Grasl legt die Meisterprüfung ab
Kompressoren und Druckluftbehälter, Pneumatikzylinder und -Ventile

1965

Errichtung der ersten Werkstätte
Nagelautomaten für die Schuhindustrie
Erstmals werden Hydraulikzylinder hergestellt

1966

Kauf des Nachbargrundstückes Heiligeneich 23
Der erste Lehrling wird eingestellt

1967

Der Personalstand erreicht 10 Mitarbeiter

1968

Errichtung einer Werkhalle
Hydraulische Aufzugszylinder werden serienmäßig hergestellt

1971

Ankauf eines Grundstückes im NW Acker und Garten Nolz

1972

Anbau an die Werkstätte im SO

1973

Übernahme der Firma Karl Kaiser`s Nfg. GmbH in Wien 6., Eisvogelgasse GF Otto Grasl, Prokurist Emma Grasl

1974

Der erste kaufmännische Lehrling wird eingestellt (ist noch immer beschäftigt)
Generalvertretung BOGE-Kompressoren

1975

Errichtung eines Lagers und einer Wohnung

1978

Zuführautomaten für CO²-Kappsel

1980

Eintrit von Andreas Grasl als technischer Angestellter

1981

Errichtung einer Werkhalle
Pneumatischer Fensteröffner Type FO35E mit Endlagenverriegelung

1982

Handauslöser für CO²-Flaschen

1983

Errichtung eines Geschäftslokales und einer Wohnumg

1984

Thermoauslöser für CO²-Flaschen

1985

Ankauf eines Grundstückes im NO Acker Resch
Andreas und Gerald Grasl legen die Meisterprüfung ab

1986

Wechsel der Hausbank zur Raiba Traismauer
Wartung und Service für Glückstrichter Lotto 6 aus 45
Erster Kontakt mit dem VdS in Köln mit Herrn Kohler
Erste CNC-Drehmaschine EMCOturn 340

1987

Thermovorrangventil TVVZ und TVVE
Erstes CNC-Bearbeitungszentrum Stama MC 010
Erste Exportaufträge in Deutschland (Exportquote 1%)

1988

Pneumatische Fensteröffner Serie FO und FO-2, Anmeldung zum Gebrauchsmuster
Erstmals VdS-Anerkennung für Pneumatikzylinder type FO-2 und FO sowie für Thermovorrangventile TTA

1989

Vorstellung des Beschlages GB zur Öffnung und zum Schließen von Lichtkuppeln und Lichtbändern, Anmeldung zum Patent
Vorstellung des Doppelhubzylinders DH, Anmeldung zum Patent

1990

Gründung der K+G Pneumatik GmbH in Eschweiler BRD

1991

Ankauf eines Grundstückes in Reidling
Umbenennung der Fa. Kaiser auf Grasl Pneumatic-Mechanik GmbH, Andreas Grasl wird zum Geschäftsführer ernannt
Alle 18 Mitarbeiter werden mit allen Rechten und Pflichten in die Grasl Pneumatik-Mechanik GmbH übernommen

1993

Ankauf des Nachbargrundstückes im O Postrihac
Errichtung einer Werkhalle, Sozialräume

1994

Präsentation des ersten elektrischen Linearantriebes auf der Messe "Der Rote Hahn" in Hannover

1998

Übergabe der Einzelfirma Otto Grasl an Andreas Grasl
Vorstellung der Zylinderbaureihe PODV, Anmeldung zum Patent
Vorstellung des Beschlages BG für Lichtkuppeln und Lichtbänder, Anmeldung zum Patent

1999

Ankauf eines Grundstückes in Reidling (Rübenlagerplatz)

2000

Ankauf eines Grundes in Reidling (Zimmerei)
Die Gliederantriebe Typ K und KR werden auf der Messe "Der Rote Hahn" in Augsburg vorgestellt (patentiert)
Die elektrischen Linearantriebe Type SG werden vorgestellt (Patentiert)

2001

Errichtung der Halle Mitte in Reidling

2002

Die Grasl Pneumatic-Mechanik GmbH übernimmt den Vertrieb und die Fertigung
Übersiedelung der Auftragsbezogenen Fertigung nach Reidling
Einzelunternehmen Ing. Andreas Grasl e.U. übernimmt die Lagerbezogene Fertigung der Einzelteile (in Heiligeneich)
Blechbearbeitung mit CNC-Stanz-Nippelmaschine und CNC-Abkantpresse in Heiligeneich

2003

Eintritt von Hartwig Grasl als technischer Angestellter

2004

Ankauf eines Grundstückes in Reidling (Müllner)

2005

Zubau zur Halle Mitte in Reidling
Die CO²-Alarmkästen mit den Auslösern RTC werden auf der Messe "Der Rote Hahn" in Hannover vorgestellt

2008

Errichtung der Halle Ost (CNC-Fertigung)

2010

Errichtung der Halle Süd (Blechfertigung)
Thermovorrangventile der Baureihe TAVZ 3 auf der Messe "Der Rote Hahn" in Leipzig werden vorgestellt

2011

Übersiedelung der Blechfertigung nach Reidling (Halle Süd)

2012

Übersiedelung der Einzelteilfertigung mit allen CNC-Drehmaschinen und CNC-Bearbeitungszentren nach Reidling

2013

Hartwig Grasl wird zum Geschäftsführer der Grasl Pneumatik-Mechanik GmbH ernannt

2014

Errichtung einer Photovoltaik-Anlage am Dach der Halle Süd

2016

Modernisierung der CNC-Blechfertigung mit automatisierter Stanzmaschine und Biegezelle

2017

Einführung von 2 Montagelinien in der Montage on Spindelantrieben

Wie alles began!

Vor nunmehr 50 Jahren hat sich mein Vater Otto Grasl dazu entschieden, sich selbstständig zu machen und seine eigene Firma zu gründen. Anlässlich dieses Jubiläums möchte ich die Gelegenheit nutzen um unsere Firmengeschichte von ihrem Anbeginn bis heute zu schildern. Denn im Verlauf dieser Jahre hat sich mit vielen kleinen und großen Schritten unser heutiges Unternehmen die Grasl Pneumatic – Mechanik GmbH entwickelt. Nachdem mein Vater Otto Grasl (24.10.1930 bis 16.10.2011) seine Ausbildung in der Raffinerie Moosbierbaum zum Elektromechaniker beendete, und nach mehreren Stationen beim österreichischen Bundesheer, in Deutschland bei Dornier als Flugzeugmechaniker, einem kurzen Gastspiel bei Siemens als Arbeitsvorbereiter und zuletzt bei Festo Pneumatik im Verkauf, begann er in seiner Garage, Pneumatikzylinder selbst herzustellen.

Gründungsjahre

Im Herbst 1963 hat mein Vater die Garage in Heiligeneich leergeräumt um als allgemeiner Mechaniker mit der Produktion von Zylindern und Ventilen für die Lüftung von Glashäusern zu beginnen. Auch für die Betätigung von Lichtkuppeln und Fenstern wurden Zylinder hergestellt. Bald wurde das Lieferprogramm mit Kompressoren ergänzt um alle Komponenten für Lüftungsanlagen anbieten zu können. Mitte der 60er Jahre wurde bereits ein umfangreiches Programm für Automatisierungen im Handwerk und in der Industrie geliefert, wie Rahmenpressen für Tischlereien, Nagelautomaten für die Schuhindustrie und für Bilderrahmen als auch alle möglichen Bauteile der Pneumatik. Für uns Kinder begann eine schöne Zeit, da wir oft mit auf Geschäftsreise gehen konnten. Wenn z.B. die Firma auf der Holzmesse in Klagenfurt ausstellte waren wir in Reifnitz am Wörthersee auf Urlaub. Aber auch zu Hause gab es viele interessante Dinge wie Giessereiformen für die Zylinderköpfe und -böden, die für uns wie Bauklötze waren mit denen wir gerne spielen wollten, dies wurde jedoch nicht geduldet. Die Werkstatt war immer wie ein Magnet für uns, mit vielen interessanten Werkzeugen, die wir oft entführten. Die Mitarbeiter meines Vaters waren darüber nicht sonderlich erfreut, dass wir ihre Hämmer, Sägen und Feilen zum Basteln eines neuen Gewehres benötigten und meist nicht an deren Platz zurückbrachten.

Die ersten Erweiterungen 1965 und 1968

1965 wurde unser Haus um eine Werkstatt und ein Büro erweitert, welche jedoch bereits 1968 wieder zu klein war, was neuerlich durch die Errichtung einer Halle mit ca. 300 m² behoben wurde. In dieser Zeit wurde auch mit der Fertigung von Hydraulikzylindern begonnen die ins besondere für Aufzüge eingesetzt wurden, aber auch für allgemeine industrielle Anwendungen. Die längsten je gebauten Zylinder hatten einen Kolbendurchmesser von 250 mm und einen Hub von 14 Metern. Die Produktion erfolgte unter abenteuerlichen Bedingungen, etwa wurde ein Mauerdurchbruch in der Flucht der Drehmaschine gemacht, um die Kolbenstange auf einer Drehbank mit 5 m Spitzenweite fertigen zu können. Auf dieser Maschine wurde der erste Teil geschliffen, dann wurde die Stange durch anschweißen um fünf Meter verlängert und das fertige Ende auf einem „Faulenzer“ gelagert sowie das neue Stück weiterbearbeitet. Nach dem dritten Schritt war die Stange lange genug zur Fertigstellung. Der Zylinder musste über das Haus mit einem riesigen Kran gehoben werden, da er nicht durch die Einfahrt auf die Straße transportiert werden konnte. Von diesen Zylindern wurden 2 Stücke hergestellt und über eine Wiener Firma weiter verkauft an das Nationaltheater in Bukarest. Diese Zylinder werden eingesetzt um die Bühne zu heben und zu senken mitsamt 2000 Personen darauf.

Die Siebziger Jahre

In den 70er Jahren waren zwischen 20 und 30 Personen in der Firma beschäftigt, und der damalige Schwerpunkt der Produktion lag auf Hydraulikzylindern und Sondermaschinen. Es waren Industrievertretungen für Hydraulik und Pneumatik im Angebot und es wurde ein Exportgeschäft für Industriegüter nach Polen aufgebaut. 1972 erfolgte ein weiterer Zubau zur Werkstatt. Zu dieser Zeit war ich gerade mit meiner Ausbildung an der HTL St. Pölten beschäftigt und in meiner Freizeit bastelte ich mal mehr und mal weniger erfolgreich an meinem Moped herum.

Die Achtziger Jahre

Am 1.1.1980 trat ich dann als junger Techniker in die Firma ein und versuchte gemeinsam mit meiner Familie das Unternehmen durch unruhige Zeiten zu steuern. Es erfolgte eine Konzentration auf die Produktion von Pneumatik für Lichtkuppeln, welche mittlerweile zu RWA-Anlagen weiterentwickelt wurden. Die Produktion von Hydraulikzylindern und Sondermaschinen wurde im Laufe der Zeit ganz aufgegeben, außer für den Eigenbedarf. Man kann daher sagen: “Zurück zu den Wurzeln“. Durch meine Tätigkeit bei der Maschinenfabrik Heid wusste ich um die Vorzüge von CNCgesteuerten Drehmaschinen Bescheid und versuchte, meinen Vater von der Notwendigkeit einer solchen Anschaffung zu überzeugen. 1981 wurde mit dem Bau einer Halle begonnen, die meist in Eigenregie 1983 fertiggestellt wurde. 1986 konnte dann schließlich unsere erste EMCO aufgestellt und in Betrieb genommen werden. Nahezu gleichzeitig wurde eine bis heute erfolgreiche Geschäftsbeziehung mit unserer Hausbank und unserem Betreuer Wolfgang König aufgenommen. Diese beiden Faktoren sind aus meiner Sicht, die Grundlage für eine Rückkehr des Unternehmens auf die Erfolgsspur. Von diesem Zeitpunkt an wurde fast jährlich eine zusätzliche Maschine angeschafft und ein kontinuierliches Wachstum der Firma sichergestellt. Ich möchte meine Replik auf Fünfzig Jahre Grasl hier unterbrechen und werde in der nächsten Ausgabe über den zweiten Teil unserer Unternehmensgeschichte weiter berichten.

Zertifizierungen

1986 wurde von einer Firma in den Niederlanden eine Anfrage nach Pneumatikzylindern gestellt, die eine VdS Anerkennung haben. So besuchte ich das VdS Institut in Köln, wo ich Herrn Kohler kennenlernen durfte. Zum damaligen Zeitpunkt wussten wir beide noch nicht, dass uns nicht nur eine langjährige Partnerschaft sondern auch eine intensive Freundschaft verbinden würde. 1987 haben wir unseren ersten Partner in Deutschland gewonnen und eine Exportquote von 1% erreicht. Bereits ein Jahr später konnten wir über zwei Partner in Deutschland lukrative Aufträge abwickeln. Im selben Jahr wurde die VdS Anerkennung unserer Zylinder positiv abgeschlossen. Für eine dieser Zylindervarianten haben wir einige Zeit später unser erstes europäisches Patent erhalten. Ermutigt durch unsere Erfolge in Deutschland, veranstalteten wir im Herbst 1989 ein Symposium in unserem Haus. Wir stellten unser Lieferprogramm und den aktuellen Stand der europäischen Normierung unseren Kunden und Vertretern der Behörden aus dem vorbeugenden Brandschutz aus Österreich und Ungarn vor. Vortragender dieses Themas war Herr Kohler, den wir zwischenzeitlich bereits als kompetenten Partner bei etlichen Prüfungen unserer Produkte kennengelernt hatten. Als Neuheit in unserem Lieferprogramm stellten wir erstmals einen Beschlag vor. Dieser kann eine Lichtkuppel auf 165° öffnen und auch wieder pneumatisch schließen, wie es in den damals neuesten Entwürfen zur EN gefordert wurde. Dieser Beschlag ist durch ein Patent europaweit geschützt.

Die Neunziger Jahre

Dieses europäische Patent war der Startschuss für unseren weiteren Erfolg. Im Jahr 1990 wurde gemeinsam mit Herrn Kohler die K+G-Pneumatik GmbH gegründet, die den Export nach Deutschland, Frankreich und in die Benelux-Staaten organisierte. Innerhalb kurzer Zeit konnten auch Polen und Italien als Markt gewonnen werden. Der Umsatz wurde innerhalb von drei Jahren verdoppelt und nach zehn Jahren schließlich verfünffacht. 1991 wurde ich in die Geschäftsleitung gerufen und war für Produktion, Entwicklung und Personal zuständig. Mein Vater kümmerte sich gemeinsam mit Herrn Kohler um den Vertrieb. Ein Zubau in Heiligeneich im Jahr 1993 schaffte die Voraussetzung, das gestiegene Pensum zu erfüllen. Anlässlich der Messe „Der Rote Hahn“ in Hannover im Jahr 1994 wurde von uns erstmals ein elektrischer Antrieb für 24 Volt vorgestellt. Die Entwicklung wurde begonnen, da am Markt kein geeigneter Motor für den Einsatz in unserem Öffnungsbeschlag gefunden wurde. Gleichzeitig wurde im Haus K+G Pneumatik mit der Entwicklung von eigenen RWA-Zentralen begonnen mit dem Ziel, alles aus einer Hand anbieten zu können. Auf Grund des enormen Wachstums in dieser Zeit wurde beschlossen, die Produktion der elektronischen Komponenten in Deutschland zu beginnen. Mein Vater zog sich 1998 vollständig aus dem Berufsleben zurück und ich trat endgültig in seine Fußstapfen. Das Produktionsprogramm umfasste nunmehr pneumatische und elektrische Antriebe sowie Steuerungskomponenten für RWA und Lüftungsanlagen in allen erdenklichen Ausführungen, für die verschiedenen Märkte in Europa. Der Wachstumskurs konnte fortgesetzt werden, sodass eine neuerliche Erweiterung der Produktionsstätten erforderlich wurde.

Der Neustart in Reidling

Nach reiflicher Überlegung wurde die Entscheidung getroffen, einen Neustart auf der grünen Wiese zu wagen und ein Grundstück in Reidling, Europastraße 1, unser heutiger Standort, angeschafft. Im Jahr 2001 wurde eine moderne Produktionsstätte errichtet und bereits im Jahr 2005 erweitert. 2008 wurde die Halle Ost für unsere CNC-Teilefertigung errichtet. Mittlerweile ist auch die Übersiedelung der Produktion von Heiligeneich nach Reidling vollständig abgeschlossen. 2011 wurde die Blechfertigung in die Halle Süd verlegt. In dieser Halle ist auch eine Kältekammer eingebaut, um Versuche für unsere Kunden durchführen zu können. Es wurden bereits einige Versuche, unter Aufsicht von Prüfinstituten, ausgeführt. Diese Versuche sind die Grundlage für Prüfberichte und führen zu von unseren Kunden zertifizierten Geräten.

Jüngste Entwicklungen

Die jüngere Vergangenheit ist gekennzeichnet durch die Finanzkrise 2008/9, welche auch in unserer Branche zu erheblichen Rückgängen geführt hat. In den letzten Jahren von 2010 bis heute konnte dieser Rückschlag wieder annähernd wett gemacht werden, sodass wir mit Zuversicht in die Zukunft blicken dürfen. Wir beschäftigen derzeit inklusive aller Lehrlinge, Teilzeitkräften und Leihpersonal 100 Mitarbeiter und erzielen einen Umsatz von ca. 16 Millionen Euro im Jahr, wovon wir etwa eine 75 %ige Exportrate haben.

Ausblick

Seit nunmehr zehn Jahren ist mein Sohn Hartwig im Unternehmen tätig und ist mit Anfang Oktober in die Geschäftsleitung eingetreten. Ich bin optimistisch für die Zukunft und erwarte eine solide Entwicklung der Firma in den nächsten Jahren. An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei allen Mitarbeitern und Kunden bedanken die diese Erfolgsgeschichte erst ermöglicht haben. Es macht mich stolz viele von ihnen schon so lange in unseren Reihen zu haben.

Ing. Andreas Grasl